„Mit großer Freude habe ich von Ihrer Ernennung zum Bischof von Groningen-Leeuwarden erfahren“, schreibt Bischof Gerber seinem Mitbruder. „Ich gratuliere von Herzen und wünsche Ihnen für das neue Amt Gottes reichen Segen!“
Besonders hebt Gerber die Brückenfunktion des heiligen Bonifatius hervor, der nahe Dokkum in Friesland im Bistum Groningen-Leeuwarden den Märtyrertod erlitt und dessen Grab im Fuldaer Dom liegt. Bonifatius sei ein europäischer Heiliger – ein „Teamplayer“, der Gemeinschaft suche und pflege, Grenzen überwinde und Frauen wie Männer gleichermaßen beteilige.
Gerade „in einer Zeit, die von Alleingängen und Vereinsamung geprägt ist“, stehe seine Gestalt für das Miteinander über Diözesan- und Landesgrenzen hinweg. Diese geistliche Linie verbinde Fulda, Groningen und Dokkum bis heute konkret und erfahrbar und erinnere zugleich daran, „dass Gott keine bloße Idee ist, sondern wirkmächtig in unserem Alltag handelt“.
Gerber blickt in diesem Zusammenhang auch auf die erfreuliche Entwicklung der vergangenen Jahre: Die Beziehung zwischen Fulda und Dokkum werde immer stärker von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mitgetragen – in Begegnungen, Wallfahrten und Projekten, die Glauben, Kultur und europäische Nachbarschaft miteinander verbinden. Was dort entstehe, sei mehr als ein Blick in die Geschichte: Es sei ein Gegenentwurf zu Abschottung und Einsamkeit und zugleich ein konkreter Beitrag zu einem Europa der Nähe, des Vertrauens und der Verantwortung füreinander.
Wegen seiner Krebserkrankung und der laufenden Therapie und Reha kann Bischof Gerber die Weihefeier in Groningen in diesem Jahr nicht persönlich mitfeiern. „Das ist eine schmerzliche Erfahrung, weil es doch gerade die vielfältigen Begegnungen im Volk Gottes sind, die unseren bischöflichen Dienst so wertvoll machen“, schreibt er.
Seine Segenswünsche an den künftigen Bischof, das Bistum Groningen-Leeuwarden und alle Mitfeiernden hat Gerber daher bereits im Vorfeld übermittelt – verbunden mit der Hoffnung, im kommenden Jahr beim Bonifatiusfest in Dokkum wieder persönlich dabei sein zu können. Er freue sich auf die erste persönliche Begegnung mit seinem Mitbruder Cornelissen , heißt es abschließend in Gerbers Schreiben.
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