Die Schau ist betitelt mit „Moment mal!?“. Sonja Krause nimmt den Betrachter in ihren Bildern mit auf eine Reise zu sich selbst. Auch biblische und christliche Motive werden in ihrer existentiellen Aussagekraft und als Quelle unerschöpflichen Reichtums ebenso zu Malanlässen wie gesellschaftspolitische Themen. Inspiriert durch die Erfahrung einer Welt in all ihrer Fragilität verschieben sich die Grenzen von Wirklichkeit malerisch durch die Ambivalenz von abstrakten und figurativen Motiven.

Sonja Krause ist in Brüssel und Hünfeld aufgewachsen, hat an der Kunstakademie Münster studiert und ist Kunsterzieherin in Mainz an der Maria Ward-Schule.

Sophia Glaszner, Studentin an der Kunsthochschule Mainz, führte in die Ausstellung ein. Sie erinnerte bei der gut besuchten Vernissage daran, als 16-jährige Schülerin Sonja Krause im Kunst-Grundkurs an der Maria Ward-Schule erstmals begegnet zu sein. Sie lobte deren Unterricht, der geprägt gewesen sei durch „Menschlichkeit und Vertrauen“. Die Pädagogin habe sie gelehrt, nie die Hoffnung aufzugeben – eine Haltung, die auch in ihren Bildern sichtbar werde.

Die Werke von Sonja Krause zeichneten sich durch Leidenschaft und Leichtigkeit aus, seien weder abstrakt noch figurativ und böten Raum für viele Interpretationen, so Glaszner. Dass der christliche Glaube im Leben der Künstlerin eine wichtige Rolle spiele und ein bedeutender Anker sei, werde ebenfalls sehr deutlich. Zudem faszinierten Merkmale wie Glück und Freude, Liebe und Vertrauen, ebenso wie Verzweiflung und Hoffnung.

„Oft bedarf es eines zweiten Blickes, aber die Bilder sind nie zu Ende geschaut“, betonte Sophia Glaszner. Die Kunststudentin erwähnte auch den gesellschaftspolitischen Diskurs, den Sonja Krause in ihren Werken führe, und der in zahlreichen Titeln des „ana“-Magazins zum Ausdruck gekommen sei. „Halten Sie einen Moment inne und lassen Sie sich auf Seh-Erfahrungen ein“, appellierte sie abschließend an die Besucher.

Akademiedirektor Gunter Geiger zeigte sich „froh und dankbar“, dass die künstlerischen Werke von Sonja Krause bis Ende Oktober zu sehen sind. Die Bilder lebten von Gegensätzen, seien zugleich „anziehend und farbenfroh, laut und leise, hell und dunkel, glatt und rau“. Er lud die Besucher dazu ein, sich „entführen zu lassen“ und lobte den unkomplizierten Austausch mit der Künstlerin im Vorfeld der Ausstellung.

Die musikalische Umrahmung der Vernissage gestaltete Andreas Krause am Klavier.

Die Werke sind bis zum 31. Oktober werktags zwischen 9 und 17 Uhr in der Katholischen Akademie des Bistums Fulda (Neuenberger Straße 3-5 in Fulda) zu sehen.